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01. Höhlenweih (oder Höhlenweihe oder Äthiopische Höhlenweihe oder Afrikahöhlenweihe oder Schlangensperber) lat. Polyboroides typus
Die Höhlenweihen leben in Wäldern, Auwäldern, feuchten Savannen, Trockensteppen, Eukalyptus-Anpflanzungen in bis 3000m Höhe.
Als allgemeines Verbreitungsgebiet findet man Afrika (als Afrikanische Höhlenweihe, lat. Polyboroides typicus, bezeichnet; Collins: "Die letzten Regenwälder" (1990), S.84) oder Afrika, südlich der Sahara (Perrins: „Die grosse Enzyklopädie der Vögel“; „Lebendiges Tierreich, die neue Enzyklopädie in Farbe“, Band 18 (1988); Dierschke: „1000 Vögel“; „Die Natur: Visuelle Enzyklopädie …..“, 2010).
Die Unterart Polyboroides typus typus (A. Smith, 1829) ist in Äthiopien, Zentralsudan, bis Sambesi, Gambia (Weick, Brown: „Die Greifvögel der Welt“ (1980) oder Sudan, bis Eritrea, bis Angola, bis Südafrika („Washingtoner Artenschutzabkommen, Erkennungsbuch“ (Band 2 (1993)) oder in Sudan, Äthiopien, DR Kongo, bis Südafrika (Ferguson-Lees, Christie: „Die Greifvögel der Welt“ (2009)) oder Ostsudan, Äthiopien bis Südafrika (Clark, Davies: „African Raptors“ (2018)) oder Sudan bis Ostafrika, bis Angola, bis Südafrika (Barthel, Barthel, Bezzel, Eckhoff, van der Elzen, Hinkelmann, Steinheimer: „Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen“, 2021) verbreitet.
Als Verbreitungsgebiet wird für die Unterart Polyboroides typus pectoralis (Sharpe, 1903) Westafrika, Gabun und Gambia (Weick, Brown: „Die Greifvögel der Welt“ (1980) oder Senegambia, bis Sudan, bis zum Air-Gebirge, bis Zaire („Washingtoner Artenschutzabkommen, Erkennungsbuch“ (Band 2 (1993)) oder Gambia, bis Westsudan, bis Angola, DR Kongo (Ferguson-Lees, Christie: „Die Greifvögel der Welt“ (2009)) oder Westsudan bis Südmauretanien (Clark, Davies: „African Raptors“ (2018)) oder Senegal, Gambia, bis Gabun, DR Kongo (Barthel, Barthel, Bezzel, Eckhoff, van der Elzen, Hinkelmann, Steinheimer: „Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen“, 2021) angegeben.
Die Unterart Polyboroides typus graueri (Swann, 1921) ist in Zentral-Äquatorial-Afrika, Zaire, Uganda (Weick, Brown: „Die Greifvögel der Welt“ (1980) verbreitet. Die Unterart Polyboroides typus graueri ist andererseits bei Ferguson-Lees/Christie („Die Greifvögel der Welt“ (2009)), auch im „Washingtoner Artenschutzabkommen, Erkennungsbuch“ (Band 2 (1993)) und bei Barthel, Barthel, Bezzel, Eckhoff, van der Elzen, Hinkelmann, Steinheimer („Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen“, 2021) nicht aufgeführt.
Im allgemeinen findet man, dass die Gesichtshaut nackt und gelb (Gosler: „Die Vögel der Welt“) oder „gelb bis rötlich“ („Vögel, Die grosse Bild-Enzyklopädie“ (2007)) oder „gelb, errötet bei Erregung“ (Ferguson-Lees, Christie: „Die Greifvögel der Welt“ (2009)) ist.
Das Gefieder wird allgemein mit blaugrau beschrieben und die Unterseite mit fein gebändert (Gosler: „Die Vögel der Welt“) oder „überwiegend grau mit schwarzen und weissen Querbinden auf dem Bauch und Schwanz“ („Vögel, Die grosse Bild-Enzyklopädie“ (2007)) bzw. der schwarze Schwanz hat eine „weisse Subterminalbinde“ (Gosler: „Die Vögel der Welt“).
Speziell zu Polyboroides typus typus: Die Oberseite ist „grau“ und auf den „Schulterfedern/Decken“ befinden sich „schwarze Tropfen“ (Ferguson-Lees, Christie: „Die Greifvögel der Welt“ (2009)) oder der Kopf, der Rücken und die obere Brust sind „grau“, die „Schulterfedern und Oberflügeldecken“ sind „grau, mit einigen schwarzen Flecken“ und die Handschwingen und die äusseren Armschwingen sind „schwarz“ („Washingtoner Artenschutzabkommen, Erkennungsbuch“ (Band 2 (1993)). Die verlängerten Nackenfedern „bilden eine Haube“ („Washingtoner Artenschutzabkommen, Erkennungsbuch“ (Band 2 (1993)). Der schwarze Schwanz hat eine „weisse Binde“ (Ferguson-Lees, Christie: „Die Greifvögel der Welt“ (2009)) oder der schwarze Schwanz hat eine weisse Spitze und ein breites weisses und ein undeutliches zweites „Band an der Basis“ („Washingtoner Artenschutzabkommen, Erkennungsbuch“ (Band 2 (1993)). Die Unterseite ist „schwarz-weiss“ gebändert (Ferguson-Lees, Christie: „Die Greifvögel der Welt“ (2009)) oder die Unterseite ist unterhalb der oberen Brust dann „üppig schwarz und weiss quergestreift“ („Washingtoner Artenschutzabkommen, Erkennungsbuch“ (Band 2 (1993)).
Speziell zu Polyboroides typus pectoralis: Die Unterart ist „dichter gebändert“ und „auf der Unterseite“ ist „dunkle Sperberung, etwa so breit wie die weissen Zwischenräume“ (Weick, Brown: „Die Greifvögel der Welt“ (1980)) bzw. die Unterart ist „kleiner; dunkler; breiter gebändert“ (Ferguson-Lees, Christie: „Die Greifvögel der Welt“ (2009)) bzw. kleiner und dunkler (Clark, Davies: „African Raptors“ (2018)) bzw. „kleiner und dunkler, mit dichteren Querstreifen an den Unterseiten“ („Washingtoner Artenschutzabkommen, Erkennungsbuch“ (Band 2 (1993)).
Eine dritte Unterart Polyboroides typus graueri („kleiner und dunkler als typus, dunkle Sperberung der Unterseite, breiter als die weissen Zwischenräume“) geben zwar einerseits Weick, Brown („Die Greifvögel der Welt“ (1980)) noch an, wird aber im „Washingtoner Artenschutzabkommen, Erkennungsbuch“ (Band 2 (1993)) und bei Ferguson-Lees/Christie („Die Greifvögel der Welt“ (2009)) nicht mehr aufgeführt.
Die Grösse beträgt 51 bis 68cm (Lloyd/Lloyd: „Greifvögel und Eulen“ (1980); Weick, Brown: „Die Greifvögel der Welt“ (1980); Ferguson-Lees/Christie: „Die Greifvögel der Welt“ (2009); „Vögel, Die grosse Bild-Enzyklopädie“ (2007); Clark, Davies: „African Raptors“ (2018)) oder 60 bis 66cm („Die Natur: Visuelle Enzyklopädie …..“, 2010) oder 61 bis 66cm (Gosler: „Die Vögel der Welt“) oder 63cm (Whitfield: „Das grosse Weltreich der Tiere“) oder 61 bis 68cm (Dierschke: „1000 Vögel“; Perrins: „Die grosse Enzyklopädie der Vögel“) oder 65cm („Washingtoner Artenschutzabkommen, Erkennungsbuch“ (Band 2 (1993)).
Die Höhlenweihen hängen so unter anderem „kopfüber mit den Füssen an einem Ast, halten mit den Füssen das Gleichgewicht und erreichen so auch schwer zugängliche Beute“ („Vögel, Die grosse Bild-Enzyklopädie“ (2007)) oder hängen „manchmal sogar flügelschlagend mit dem Kopf nach unten, um die hängenden Nester der Webervögel anzugreifen“ (Whitfield: „Das grosse Weltreich der Tiere“) oder plündern die Nester der Webervögel (Perrins: „Die grosse Enzyklopädie der Vögel“) oder hängen mitunter „selbst an den Fängen kopfüber, damit” die Beute erwischt werden kann oder um so „die Nester kleiner, höhlenbrütender Vögel auszunehmen“ (Everett: „Raubvögel der Welt“ (1978)). Die Beine sind gelenkig (Dierschke: „1000 Vögel“) oder doppelgelenkig (Lloyd/Lloyd: „Greifvögel und Eulen“ (1980); Ferguson-Lees/Christie: „Die Greifvögel der Welt“ (2009)) oder „flexibel“ („Vögel, Die grosse Bild-Enzyklopädie“ (2007)) oder flexibel, um die Beute aus den Baumhöhlen („Die Natur: Visuelle Enzyklopädie …..“, 2010) oder die „ausserordentlich biegsamen Beine” der Afrikahöhlenweihen „lassen sich um bis zu 70 Grad nach hinten und 30 Grad zu Seite biegen” (Forshaw: „Enzyklopädie der Tierwelt, Band Vögel“ (1991)).
Aufgrund von Augenuntersuchungen an Höhlenweihen kam heraus, dass das Gesichtsfeld „ähnlich breit wie bei anderen Habichtartigen (Accipitridae)“ ist, einzigartig ist jedoch, dass im Vergleich zu anderen Greifvögeln „der Blick ohne größere Kopfbewegungen auch nach vorne oben möglich ist“, „der vertikale Bereich des binokularen Sehens 20–100% grösser“ ist (Vogelwarte Band 62: Heft 1: Februar 2024).
Zur Nahrung zählen kleine Vögel, Jungvögel, kleine Säugetiere, Eidechsen, Eier, Insekten, Aas. Des Weiteren zählen zur Nahrung auch die Ölpalmenfrüchte („Die Natur: Visuelle Enzyklopädie …..“, 2010).
Das Nest befindet sich in Felsen oder auf Bäumen (Dierschke: „1000 Vögel“) oder auf Bäumen (Whitfield: „Das grosse Weltreich der Tiere“) oder auf Bäumen oder in einer Felsspalte (Perrins: „Die grosse Enzyklopädie der Vögel“) von bis zu 50m Höhe. Das Weibchen legt 1 bis 2 Eier (Lloyd/Lloyd: „Greifvögel und Eulen“ (1980); Perrins: „Die grosse Enzyklopädie der Vögel“) oder 1 bis 5 Eier (Whitfield: „Das grosse Weltreich der Tiere“). Beide Altvögel brüten die Eier (Whitfield: „Das grosse Weltreich der Tiere“) oder überwiegend brütet das Weibchen (Perrins: „Die grosse Enzyklopädie der Vögel“) die Eier in 5 Wochen aus. Beide Elternteile füttern die Jungvögel, die in 60 Tagen flügge sind.
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